Töpfereimuseum

"Wir geben mit Ton an", behaupten die Langerweher – und das zu Recht. Denn die Nachfahren der mittelalterlichen Töpferfamilien haben ihr Handwerk durch alle Krisen hindurch zu bewahrt. Noch heute arbeiten im Ort mehrere Keramikwerkstätten. Und diese Handwerkskunst, die über Jahrhunderte die wirtschaftlich tragende Kraft des Dorfes war, und auch die damit verbundenen Schicksale, werden im Töpfereimuseum Langerwehe in einer stattlichen Sammlung gezeigt.


Etwa im Jahr 1000 entstanden auf dem Rymelsberg die ersten Töpfereien. Die romanische "Alte Kirche" (12. Jahrhundert) am gleichen Standort war der geistig-kulturelle Mittelpunkt dieser ersten Ansiedlung des späteren Langerwehe. Heute ist das restaurierte Baudenkmal wieder in den kirchlichen Jahresablauf eingebunden. Es dient aber auch als Stätte der Begegnung und ist Mahnmal für den Frieden.


Die Langerweher Töpfer förderten über viele Jahrhunderte vor Ort einen grauen Steinzeugton, der sich hervorragend für die Fertigung salzglasierten Steinzeugs eignete. Holz als nötigen Brennstoff für die Öfen lieferte die nahe gelegene waldreiche Eifelregion. Auf dem Werksgelände einer ortsansässigen Töpferei stieß man im Jahre 1980 bei Ausschachtungsarbeiten auf die Gemäuer eines Ofens aus dem 15. Jahrhundert. Bei systematischen Grabungsarbeiten des Bonner Landesmuseums konnten vier weitere Brennöfen auf dem Gelände freigelegt werden. Der älteste Ofen stammt aus dem 12. Jahrhundert.