Entwürdigende Behandlungsmethoden?
08. 05. 2025 von – Uhr
Studierende der RWTH Aachen recherchierten im Wintersemester 2024/25 Schicksale von Patientinnen und Patienten in der Heil- und Pflegeanstalt Düren während der NS-Zeit.
Im ehemaligen Bewahrungshaus, dem heutigen Haus 5 der LVR-Klinik Düren, präsentieren sie ihre Ergebnisse. Im Rahmen ihrer Recherchen gingen die Studierenden beispielweise der Anschuldigung von Angehörigen nach, die in einem in einer Akte gefundenen Schreiben behaupteten, ihr Vater sei während der NS-Zeit in der Klinik vergast worden. Des Weiteren thematisieren sie unter anderem die Anordnung zur Sterilisation eines fünfzehnjährigen Mädchens ohne gesicherte Diagnose. Unter den Patientinnen und Patienten befindet sich ein wegen Alkoholismus sterilisierter Mann und ein Mensch, der wegen Missbrauchs von Kindern per Gerichtsurteil in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen worden ist. Dabei wird auch ein Licht auf die behandelnden Ärzte in der NS-Diktatur geworfen, die auf einem antisemitischen und rassistischen Wertesystem basierte.
Die Studierenden verfolgen das Ziel, an die Opfer unter den Patientinnen und Patienten zu erinnern, ihnen ihre eigene Geschichte zurückzugeben und damit das Gedenken an sie lebendig zu halten.
Mit-Veranstalter: LVR-Klinik Düren, VHS-Nordkreis Aachen, Projekt „we, the six million“ der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen.
Veranstaltungsort
Düren
LVR Klinik Düren, Haus 5,Meckerstr. 15
52353 Düren